Wer sind die Menschen hinter den Projekten? Woran wird gerade gearbeitet? Welche Tipps können die Projektmacher anderen geben? Diese Woche haben wir eine Runde mit der Rollenden Nähstube gedreht.
Lichterkette e.V.: Ein “fahrender Workshop” zur Integration – die Idee ist sehr spannend, wie seid ihr überhaupt darauf gekommen? Was hat euch inspiriert?
Rollende Nähstube: Wir waren ja ab 2014 viel in den neu geschaffenen Unterkünften. Seit 2016 gibt es unsere Nähstube in der Lernwerkstatt/Halle36 auf dem Gelände der Bayernkaserne. Seitdem dort keine Erstunterkunft mehr ist, war die Nachfrage weitaus geringer – leider. Somit war es ein Leichtes für uns „Die rollende Nähstube“ ins Leben zu rufen. Mit Wolle, Garne, Nähmaschinen und Stoffen gehts dann z.B. ab ins Jugendzentrum AKKU.
LK: Welche “Verstrickung” eurer Arbeit war ein Moment, der euch positiv bestärkt hat?
RN: Dass in den Herkunftsländern viel viel mehr Männer dem Schneiderhandwerk nachgehen.
LK: Was sind Herausforderungen, vor denen ihr momentan steht?
RN: Wir haben immer noch keinen kleinen Transporter, wo wir im Team mit dem dauerhaft beladenen Auto herumfahren könnten. Und der Einzug in ein eigenes Büro mit Werkstatt wäre wichtig, somit auch die Finanzierungen dafür, der Antrag zur Regelvergütung und und und. Momentan planen wir Garten-Aktionen mit den umliegenden Ü-Klassen.
Generell die Integration. NUR ein Nähstuben-Kurs, mit Vielleicht-Teilnehmern ohne Bleibeperspektive, macht kaum Sinn. Auch die Teilnehmer selbst zeigen leider oft kaum Interesse am wirklichen Nähen….. Was wiederum dann enthusiastische Ehrenamtliche abschreckt.
LK: Was steht bei euch im Jahr 2018 an?
RN: Geplant ist, dass „die rollende Nähstube“ einen dauerhaften Handarbeits-Kurs im Familienzentrum Heide-Treff, gegenüber der Bayernkaserne anbietet. Der Heide-Treff betreut dann die mitgebrachten Kids und die Mama’s können sich dann nur aufs Nähen, etc. konzentrieren. Seit dem Frühjahr sind wir die „multikulturellen Mehrgenerationen-Bespieler“ am Giesinger Grünspitz. Natürlich kommt da auch „die rollende Nähstube“. Fingerstricken ist dort ständig angesagt. Alsbald gibt es ein Sonnensegel, Wimpel. Derzeit erarbeiten wir die Kurse dafür. Viele Outdoor-Veranstaltungen um mehr Fans der KulturVERSTRICKUNGEN zu finden., z.B. Sommer im Park, Streetlife-Festival. Auch dort ist immer „die rollende Nähstube“ vertreten.
LK: Wie können begeisterte Leser des Interviews euch unterstützen?
RN: Sowohl Ehrenamtliche in verschiedenen Bereichen, wie Handarbeiten, Büro, Organisation, PR, Gärtnern, etc. sind gesucht. Auch Ideen, wo Fördergelder beantragt werden können. Wir suchen wie oben schon geschrieben einen Transporter.
LK: Was würdet ihr Projektmachern, die mit ihrer Idee noch ganz am Anfang stehen, auf den Weg geben?
RN: Nie Aufgeben!
Herzlichen Dank euch für das Interview!